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Autor*in des Beitrags

Sarah Schmoll

Integration von Geflüchteten, MINT-Talentförderung, Projekte

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16.11.23 | Ausbildung + PE | Information

In Deutschland fehlen rund 286.000 MINT-Arbeitskräfte

Der MINT-Report wird zwei Mal im Jahr vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln erstellt und beinhaltet die wichtigsten Entwicklungen im Bereich MINT-Fachkräftesicherung. Die Studie zeigt, dass die MINT-Arbeitskräftelücke im September 2023 bundesweit bei 286.000 Personen lag und damit 15,5 Prozent unter dem Rekordwert des Vorjahres. Aktuell bestehen in den MINT-Facharbeiterberufen (132.100) und in den MINT-Expertenberufen (122.300) die größten Engpässe. Die Nachfrage nach Personal ist insbesondere in den Bereichen Energie- und Elektrotechnik, Maschinen- und Fahrzeugtechnik sowie in den IT-Berufen hoch.

Demographischer Ersatzbedarf

Insgesamt wird der jährliche Ersatzbedarf aufgrund der demographischen Entwicklung in MINT-Berufen in den nächsten fünf Jahren um 21.500 Personen zunehmen. Bei den MINT-Facharbeiter*innen wird der demographische Ersatzbedarf in fünf Jahren um rund 12.200 auf 272.000 steigen. Außerdem scheiden jährlich 64.800 MINT-Akademiker*innen aus Altersgründen aus dem Arbeitsmarkt aus. In fünf Jahren wird der jährliche demografische Ersatzbedarf um 9.300 auf 74.100 zunehmen.

MINT-Potenziale heben

Der Anteil der Frauen an allen sozialversicherungspflichtig beschäftigten Personen in MINT-Berufen ist im vierten Quartal 2012 bis zum ersten Quartal 2023 von 13,8 Prozent auf 16,1 Prozent gestiegen. Am höchsten sind im ersten Quartal 2023 die Frauenanteile in den Bereichen Biologie und Chemie mit 46,9 Prozent. Der Fachkräftesicherungsbeitrag durch ausländische MINT-Arbeitskräfte beträgt 413.800 Personen. Ohne das Beschäftigungswachstum der ausländischen MINT-Arbeitskräfte würde die Fachkräftelücke bereits heute einen Wert von knapp 700.000 MINT-Kräften erreichen. Der Anteil der MINT-Beschäftigten im Alter ab 55 Jahren an allen MINT-Beschäftigten ist bundesweit von Ende 2012 bis März 2023 deutlich von 15,1 Prozent auf 22,3 Prozent gestiegen.

Handlungsempfehlungen

Die Autoren betonen insbesondere die Relevanz einer frühzeitigen Förderung im Bildungswesen und einer effektiven Berufs- und Studienorientierung, um mehr junge Menschen für den MINT-Bereich zu begeistern. Auch die digitale Ausstattung in Schulen muss weiter ausgebaut und die MINT-Kompetenzen flächendeckend gefördert werden. Zudem sollten die Potenziale von Frauen, zugewanderten und älteren Menschen noch stärker gehoben werden.

Das Engagement der Verbände

Die Förderung der MINT-Bildung an Schulen und in außerschulischen Einrichtungen ist seit Jahren ein wichtiger Bestandteil auf unserer bildungspolitischen Agenda. Mit unseren Modellprojekten leisten wir konkrete Beiträge zur Fachkräftesicherung. Insbesondere unsere Angebote für Mädchen, wie beispielsweise die Girls’Day Akademien, leisten einen wichtigen Beitrag zur Nachwuchsförderung in den MINT-Berufen. Weitere Projekte zur Förderung der MINT-Bildung sind unter anderem MINT21, MINT-EC und Technik Zukunft in Bayern 4.0.