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Stefanie Eizenberger

Presse- / Öffentlichkeitsarbeit

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12.06.24 | Pressemitteilung

Konjunkturelle Lage weiter unter Druck– erste Auswirkungen auf Arbeitsmarkt / Bertges: „Ampel-Regierung muss endlich vernünftige Standortpolitik machen“

Im Rahmen der Kooperationsveranstaltung „3x3 – Drei Unternehmen – drei Theorien – drei Professoren“ mit der Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg weist die Geschäftsstelle Oberfranken der bayerischen Metall- und Elektro Arbeitgeberverbände bayme vbm auf die sich verschlechternde konjunkturelle Lage für die M+E Betriebe im Freistaat hin. Dr. Florian Bertges, Mitglied des Vorstandes der bayme Region Oberfranken West und Geschäftsführer der biTTner Werkzeugbau GmbH aus Dörfles-Esbach, machte klar: „Die Lage ist ohnehin angespannt und wir befürchten eine Abwärtsspirale. Das geht aus unserem aktuellen M+E Konjunkturreport hervor. So ging die Produktion im ersten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorquartal um 2,6 Prozent zurück. Die Auftragseingänge aus dem Inland brechen mit einem Rückgang von 14,6 Prozent ein. Zusammen mit den aktuellen Herausforderungen beeinträchtigt diese Entwicklung unseren oberfränkischen Industriestandort. Die Ampel-Regierung muss endlich den Schalter umlegen, sonst droht uns durch die Verlagerungstendenzen der Unternehmen ins Ausland eine De-Industrialisierung.“

Die Unternehmen leiden vor allem unter den hohen Energiekosten, Steuern und Abgaben sowie den Arbeitskosten bei einem sich gleichzeitig verschärfenden Mangel an Fach- und Arbeitskräften und einer überbordenden Bürokratie. Dr. Bertges fordert: „Die Wirtschafts- und Finanzpolitik auf Bundesebene bremst unsere Betriebe ein. Wir brauchen dringend ein Umdenken, etwa durch eine Senkung der Unternehmenssteuer auf 25 Prozent, eine Deckelung der Sozialabgaben auf unter 40 Prozent und zügige Maßnahmen zum Bürokratieabbau. Sonst verlieren wir international langfristig den Anschluss.“

Die schwache Konjunktur wird zunehmend auch zu einem Risiko für den Arbeitsmarkt. Zwar ist die Lage momentan noch trügerisch robust. So stieg die Zahl der Beschäftigten in der bayerischen M+E Industrie im ersten Quartal 2024 nochmals minimal um 0,15 Prozent und liegt nun auf einem Allzeithoch von 873.000. Doch Dr. Bertges warnt: „Es mehren sich die Anzeichen, dass das Beschäftigungswachstum endet. Zwischen Februar und März ist die Zahl der Beschäftigten erstmals seit drei Jahren nicht mehr gestiegen. Zudem verharrt der Saldo bei den Beschäftigungsplänen der bayerischen M+E Betriebe seit mittlerweile zehn Monaten fast durchgängig im negativen Bereich. Wir sollen diese Warnsignale ernst nehmen, bevor es zu spät ist.“

Dr. Bertges diskutierte im Rahmen der Veranstaltung gemeinsam mit Matthias Kapp, Geschäftsführer der KAPP NILES Unternehmensgruppe und Matthias Dietz, Geschäftsführer der Dietz GmbH sowie den Professoren Prof. Dr. Michael Hartmann, Prof. Dr. Thomas Schauerte und Prof. Dr. Hedwig Schmid von der Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg über die Zukunft des Heimatmarktes, die Stabilität gegen Krisen und Fragen zur Unternehmensnachfolge.