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12.11.24 | Nachhaltigkeit | Information
Produktbezogene Emissionsdaten sind zentral für den Aufbau der Grünen Leitmärkte
Die Dekarbonisierung der Industrie stellt viele Branchen vor große Herausforderungen. Besonders die Grundstoffindustrie ist gefordert, denn die Herstellung von Stoffen wie Stahl und Zement ist mit einem hohen Energieeinsatz verbunden. Gleichzeitig bilden sie die Basis für viele Endprodukte. Gemäß dem Konzept „Leitmärkte für klimafreundliche Grundstoffe“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) sollen diese Grundstoffe in Zukunft klimaschonender produziert und auf sog. Grünen Leitmärkten angeboten werden.
Anfangs gezielte Förderung für grüne Produkte
Sogenannte Grüne Leitmärkte sind Märkte, auf denen klimafreundliche Grundstoffe gehandelt werden. Wegen der höheren Produktionskosten und des geringen Absatzmarktes sind sie aber noch nicht in der Lage, mit ihren grauen Pendants zu konkurrieren. Deshalb brauchen diese Märkte anfangs eine gezielte Förderung.
Die Bundesregierung kann den Aufbau grüner Leitmärkte unterstützen, indem sie bei öffentlichen Ausschreibungen grüne Produkte bevorzugt oder Regularien erlässt, die z. B. den Einsatz von grünem Stahl für bestimmte Güter vorschreibt.
Flankierende Maßnahmen der EU-Kommission
Der Aufbau der Grünen Leitmärkte wird besonders durch die neue EU-Ökodesign-Verordnung vorangetrieben. Diese wird künftig Mindestanforderungen für die Umwelteigenschaften von Produkten vorgeben – u. a. auch für den CO2-Fußabdruck. In nachgeordneten Rechtsakten wird die EU-Kommission Produktverordnungen erlassen, in denen detaillierte Anforderungen an verschiedene Produktgruppen aufgelistet sind. In diesem Rahmen ist voraussichtlich 2026/2027 mit einer EU-Stahl-Verordnung zu rechnen, in der die Anforderungen an eine klimafreundliche Stahlproduktion dargelegt werden. Für andere Produktbereiche sollen erste Verordnungen bereits in 2025 erlassen werden.
Klimaleistung mithilfe des Product Carbon Footprint nachweisen
Hersteller müssen nachweisen, dass ihre Produkte den Anforderungen auf den Grünen Leitmärkten entsprechen, um diese dort anbieten zu dürfen. Dieser Nachweis kann mit Hilfe eines Product Carbon Footprints erfolgen. Der Product Carbon Footprint bilanziert die Treibhausgasemissionen entlang des Produktlebenszyklus.
In Anbetracht der Herausforderungen, die mit der Bilanzierung des Product Carbon Footprint einhergehen, möchten wir Sie auf unsere Workshopreihe „Product Carbon Footprint erfassen“ ab dem 04. Dezember 2024 aufmerksam machen: