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Tobias Rademacher

Presse- / Öffentlichkeitsarbeit

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29.04.24 | Pressemitteilung

Tarifentgelte steigen zum 01. Mai um weitere 3,3 Prozent / Brossardt: „Kaufkrafterhalt und Reallohnzuwachs“

Der Tarifabschluss in der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie vom 22. November 2022 sieht eine Tabellenerhöhung in zwei Stufen vor. So stiegen die Entgelte bereits zum 01. Juni 2023 um 5,2 Prozent. „Zum 01. Mai 2024 sieht die zweite Stufe des am 30. September 2024 auslaufenden Tarifvertrags eine Erhöhung der Entgelte um weitere 3,3 Prozent vor. Damit konnte die Kaufkraft erhalten und ein Zuwachs der Reallöhne erzielt werden. Das ist in Anbetracht der multiplen Krisen, mit denen unsere Unternehmen konfrontiert waren, den besorgniserregend verschlechterten Standortbedingungen sowie einer Rekordinflation nicht selbstverständlich“, erklärt Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer des vbm – Verband der Bayerischen Metall- und Elektro-Industrie e. V. Zeitgleich erhöhen sich die Ausbildungsvergütungen entsprechend.

Zusammengenommen sind die Tarifentgelte über die zweijährige Laufzeit um 8,5 Prozent gestiegen. Dazu kommen noch 3.000 Euro steuer- und sozialabgabenfreie Inflationsausgleichprämie. „Die Unternehmen kümmern sich um ihre Beschäftigten. Wir müssen aber aufpassen, nicht zu überdrehen. Die Tariflohnsteigerungen liegen für viele Unternehmen an der Belastungsgrenze. Hohe Arbeitskosten und geringe Produktivitätssteigerungen schaden zunehmend unserer internationalen Wettbewerbsfähigkeit. Die fehlenden wirtschaftspolitischen Weichenstellungen der Ampelregierung führen unter anderem zu einer schleichenden De-Industrialisierung“, mahnt Brossardt.

Der vbm kritisiert, dass den Beschäftigten der bayerischen M+E Industrie von der aktuellen Tariferhöhung netto zu wenig übrig bleibt. So bekommt ein Facharbeiter in der mittleren Entgeltgruppe 5B ohne Kinder durch die aktuelle Erhöhung des Grundentgelts von 3,3 Prozent brutto monatlich 109 Euro mehr Geld. Nach Abzug der zusätzlichen Lohnsteuer (25,59 Euro) und der Sozialversicherungsbeiträge (22,94 Euro) kommen bei ihm netto aber nur 60,47 Euro an. „Es ist erschreckend, wie viel Geld den Menschen von der Lohnerhöhung durch Steuern und Sozialabgaben wieder weggenommen wird. Hier muss dringend gegengesteuert werden“, so Brossardt.