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24.10.25 | Pressemitteilung
Transformation und Standortkosten belasten die Automobilzulieferer in Bayern / Brossardt: „Unternehmen müssen Gewinne erzielen, um Arbeitsplätze im Land zu halten“
Anlässlich der heutigen Pressekonferenz der IG Metall Bayern zur Situation der bayerischen Automobilzulieferindustrie sagte der Hauptgeschäftsführer des vbm – Verband der Bayerischen Metall- und Elektro-Industrie e. V., Bertram Brossardt: „Auch nach unseren Berechnungen ist die Lage bedrohlich. Die bayerische Metall- und Elektroindustrie hat allein in diesem Jahr bereits rund 24.000 Stellen verloren und die Abbaupläne für die kommenden Jahre – vor allem auch der Automobilbauer und -zulieferer – sind ein ernsthaftes Warnsignal. Deshalb müssen wir zwingend bestehende Belastungen abbauen und die Rahmenbedingungen der Unternehmen insgesamt verbessern. Dazu zählen eine bezahlbare Stromversorgung und ein konsequenter Abbau unnötiger Berichts- und Dokumentationspflichten. Den Abbau der vielen bürokratischen Hürden fordert zu Recht auch die IG Metall.“
Der vbm betont, dass die Unternehmen alles versuchen, die Produktion am Standort aufrecht zu erhalten. Brossardt: „Ein wesentlicher Erfolgsfaktor der deutschen und bayerischen Automobilindustrie ist die Innovationskraft – und die steht auf dem Spiel. Denn viele Impulse kommen aus der Zuliefererbranche, und deren wirtschaftliche Entwicklung ist dramatisch. Unternehmen müssen Gewinne erzielen, um im internationalen Wettbewerb bestehen, weiter investieren und Arbeitsplätze am Standort Bayern halten zu können. Außerdem benötigen sie mehr Planungssicherheit und zugleich größere finanzielle Handlungsspielräume. Eine Abkehr vom strikten Verbrenner-Verbot 2035 sehen wir, wie die IG Metall Bayern, daher als dringend nötig. Nur mit Technologieoffenheit kann die Transformation zu einer klimaneutralen Mobilität gelingen.“
Konjunktur und Marktentwicklung lassen sich kaum beeinflussen. Eine wichtige Stellschraube zur Verbesserung der Standortbedingungen und damit der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen in Deutschland sind aber die Personalkosten. „Aus unseren Mitgliederbefragungen wissen wir, dass diese in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie einen Anteil von durchschnittlich rund 30 Prozent an den Gesamtkosten ausmachen“, warnt Brossardt und ergänzt: „Die rasante Lohnkosten-Entwicklung der vergangenen Jahre kann so nicht weiter gehen. Allein in den letzten zehn Jahren sind die Tarifentgelte um rund 30 Prozent gestiegen und das hatte direkten Einfluss auf die krisenbedingt schrumpfende Liquidität der Unternehmen. Die Tarifpartner tragen gemeinschaftlich die Verantwortung, der Deindustrialisierung in unserem Land entgegenzuwirken. Insbesondere die Automobilzulieferer als Innovationstreiber müssen in der Transformation entlastet werden, um eine nachhaltige Mobilität der Zukunft mitgestalten zu können“, sagt Brossardt.