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Lena Grümann
Presse- / Öffentlichkeitsarbeit
+49 (0) 89-551 78-391 +49 (0) 151-675 501 26 E-Mail senden21.08.25 | Pressemitteilung
Ein Viertel der Unternehmen von Exportbeschränkungen Chinas für Seltene Erden betroffen / Brossardt: „Abhängigkeiten müssen dringend reduziert werden“
Einer aktuellen Umfrage unter den Unternehmen der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie zufolge ist rund ein Viertel der Unternehmen direkt oder indirekt durch die chinesischen Exportbeschränkungen für Seltene Erden beeinträchtigt – sei es durch verzögerte, reduzierte oder gänzlich ausbleibende Lieferungen. „Von den betroffenen Unternehmen berichten zwei Drittel von Preissteigerungen im Einkauf. Bei jedem zweiten Betrieb kommt es zu Produktionsverzögerungen, bei einem Viertel sogar zu Produktionsstopps und ein Fünftel sah sich bereits zu einer Produktionsumstellung gezwungen,“ fasst Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände bayme vbm, die Ergebnisse der Umfrage unter den bayme vbm Mitgliedsunternehmen zusammen. Erstmals wurde dabei die Betroffenheit von Exportbeschränkungen Chinas für Seltene Erden und Magnete abgefragt.
Konkret sehen sich die direkt betroffenen Unternehmen mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert. „Die Unternehmen berichten von intransparenten oder langwierigen Genehmigungsprozessen oder von der Erfordernis, Geschäftsgeheimnisse offenzulegen. Gut jeder zweite Betrieb kann in Reaktion auf die Exportbeschränkungen noch Lagerbestände abbauen. Ähnlich viele sind bereits dabei, ihre Lieferketten zu diversifizieren. Knapp ein Viertel versucht auch, Materialen zu substituieren“, so Brossardt weiter.
Nach Angaben von bayme vbm stiegen die Preise für Seltene Erden – auch durch die chinesischen Exportkontrollen – im abgelaufenen Quartal mit knapp neun Prozent überdurchschnittlich stark an. „Dies bereitet uns große Sorgen, da viele bayerische M+E Betriebe auf Seltenen Erden zu bezahlbaren Preisen angewiesen sind“, erläutert Brossardt und ergänzt: „In China werden rund 90 Prozent der weltweit benötigten seltenen Erden für die industrielle Verwendung aufgearbeitet. Es müssen dringend weitere internationale Märkte erschlossen und die Nutzung heimischer Rohstoffvorkommen gefördert werden. Wir unterstützen sämtliche Bemühungen seitens der Politik, neue Rohstoff- und Handelspartnerschaften zu erschließen, um unsere Abhängigkeit von seltenen Erden zu verringern. Freihandelsabkommen wie das mit MERCOSUR müssen daher auf EU-Ebene rasch ratifiziert werden. Auch beim Thema Recycling ist noch viel Luft nach oben, derzeit werden nur ein Prozent der eingesetzten Seltenen Erden weltweit zur Wiederverwertung aufbereitet.“