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30.10.25 | Pressemitteilung
bayme vbm betonen Stellenwert einer starken EU für geopolitische Stabilität / Kaeser: „Europa in veränderter Weltwirtschaftsordnung als Standort neu erfinden“
Im Rahmen ihres 13. Unternehmergesprächs Hochfranken betonten die bayerischen Metall- und Elektroarbeitgeberverbände bayme vbm den Stellenwert einer wirtschaftlich starken EU, um die Herausforderungen durch die geopolitische Gemengelage und die sich verändernde Weltwirtschaftsordnung bewältigen zu können. Thomas Kaeser, Vorstandsvorsitzender der bayme vbm Region Oberfranken-West, machte klar: „Mit Blick auf Russland, China und die USA bleibt die Lage ungewiss, gleichzeitig nehmen die geopolitischen Rivalitäten zu. Dadurch ist auch die Außen- und Wirtschaftspolitik vieler Staaten zunehmend von Eigeninteressen geprägt. Die daraus folgende Spirale aus Zöllen, Ausfuhrkontrollen und anderen Handelsbeschränkungen schwächt den internationalen Warenaustausch. So wird wohl allein das deutsche BIP im Zuge der US-Zölle von 15 Prozent auf US-Importe aus der EU jährlich um 0,2 Prozent sinken. Europa muss sich als Wirtschaftsstandort neu erfinden und seine Industrie- und Klimapolitik wieder vorrangig an der Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Unternehmen orientieren. Dafür brauchen wir zügig eine Senkung der Arbeits- und Energiekosten, der Unternehmensteuern und der Bürokratie.“
Als Gastrednerin gab Natalie Amiri wertvolle Impulse zu der Diskussion. Sie konzentrierte sich in Ihrem Vortrag „Krieg und Frieden im Nahen Osten und seine Auswirkungen auf Europa“ auf einen der momentan größten weltweiten Krisenherde. Dabei wurde klar, dass sich die EU den geopolitischen Unwägbarkeiten nicht entziehen kann, sondern sich in seiner Rolle in der Welt behaupten muss. Amiri ist als TV-Journalistin für das Format „Weltspiegel“ gut bekannt. Sie studierte Orientalistik und Islamwissenschaft mit dem Schwerpunkt Iranistik an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und ist ausgewiesene Expertin auf dem Gebiet.
Mit Blick auf den Welthandel muss die EU laut vbw neue Strategien entwickeln. „Wir brauchen ein De-Risking. Europa kann sich dem geopolitischen Umfeld nicht entziehen, hat aber Gestaltungsmacht. Die EU muss auf Freihandel setzen und die Rückgänge im Handel mit den USA und China durch andere Handelspartner ausgleichen“, führte Kaeser aus und ergänzte: „Neben weiteren Freihandelsabkommen muss der EU-Binnenmarkt verstärkt und intensiviert werden, denn schon heute erfolgt über die Hälfte des Außenhandels mit unseren EU-Partnern. Hier müssen wir weiter Hürden abbauen und gleichzeitig unsere Attraktivität als Handelspartner erhöhen. Dann können wir die negativen Folgen der sich verändernden Weltwirtschaftsordnung langfristig kompensieren.“