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Autor*in des Beitrags
Stefanie Eizenberger
Presse- / Öffentlichkeitsarbeit
+49 (0) 89-551 78-370 +49 (0) 151-255 46 886 E-Mail senden06.08.25 | Pressemitteilung
Schwierige Wirtschaftslage und Bewerbermangel führen in Bund und Freistaat branchenübergreifend zu Rückgang an Ausbildungsplätzen
- Ausbildungsverträge in der bayerischen M+E Industrie gehen 2025 zurück – Prognose auch für 2026 rückläufig
- Chancen für Azubis bleiben generell sehr gut – bayernweit stehen einer Bewerbung 1,5 offene Stellen gegenüber
- Übernahmesituation in der M+E Industrie mit fast 91 Prozent im Jahr 2025 weiter hervorragend – Prognose für 2026 mit 95,8 Prozent noch besser
Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsplätze ging in Bund und Freistaat im Juli 2025 im Vergleich zum Vorjahr branchenübergreifend zurück. Geschuldet ist die Entwicklung in den Unternehmen der momentan schwierigen wirtschaftlichen Lage und dem anhaltenden Bewerbermangel. Die bayerische Metall- und Elektroindustrie verzeichnet 2025 mit 14.458 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen einen Rückgang um 3,8 Prozent. Dieser Rückgang fällt aber geringer aus, als noch in der Frühjahrsprognose erwartet. „Statistisch betrachtet stehen jeder Bewerberin und jedem Bewerber in Bayern branchenübergreifend momentan etwa 1,5 Ausbildungsplätze zur Verfügung. Damit sind die Chancen der Jugendlichen auf einen Ausbildungsplatz im Freistaat weiter sehr gut. Die Konjunktur- und Strukturkrise hinterlässt aber auch am Ausbildungsmarkt ihre Spuren. Mit 32,6 Prozent gibt knapp ein Drittel der befragten Unternehmen die wirtschaftliche Lage als Grund an, warum nicht noch mehr ausgebildet werden kann. Die neue Bundesregierung hat gezeigt, dass sie es ernst meint mit der Wirtschaftswende. Jetzt darf sie nicht nachlassen“, erläutert Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände bayme vbm die Ergebnisse der aktuellen Umfrage zur Ausbildungslage in den Mitgliedsunternehmen.
Neben der wirtschaftlichen Lage bleibt die Suche nach passenden Azubis für die M+E Unternehmen bei der Besetzung ihrer offenen Ausbildungsplätze mittel- und langfristig eine zentrale Herausforderung. Von den Betrieben, die einen Rückgang verzeichnen, nannte mit 58,1 Prozent weiterhin die Mehrheit das Fehlen geeigneter Bewerberinnen und Bewerber als stärkste Ursache für den Rückgang an abgeschlossenen Verträgen, 44,2 Prozent gaben an, dass zu wenig Bewerbungen eingingen. Brossardt ergänzt: „Mit dem Bewerbermangel kämpfen die Unternehmen schon lange, nun versetzt auch die konjunkturelle Lage dem Ausbildungsmarkt einen Dämpfer, so dass die Zahlen sinken. Nichtsdestotrotz gilt: Schließen die Jugendlichen ihre Ausbildung erfolgreich ab, bieten die Unternehmen ihnen hervorragende Zukunftsperspektiven, das gilt für die Übernahme genauso wie für die Vergütung.“
So bleibt die Übernahmequote in der bayerischen M+E Industrie ungeachtet der äußeren Umstände konstant auf hohem Niveau. Im laufenden Jahr 2025 werden knapp 91 Prozent der bayerischen M+E Unternehmen ihre Azubis befristet oder unbefristet übernehmen. Erfolgt keine Übernahme, geschieht dies meist auf Wunsch des Azubis.
Für 2026 verbessert sich die Übernahmequote noch einmal auf voraussichtlich rund 96 Prozent. Brossardt macht klar: „Der hohe Übernahmewille zeigt das Interesse der Unternehmen, ihre ausgelernten Azubis langfristig an sich zu binden. Gleichzeitig bemühen sie sich weiterhin engagiert um das Recruiting potenzieller Azubis. Mit 91,2 Prozent planen fast alle befragten Unternehmen, 2025 ihr Praktikumsangebot stabil zu halten.“
Die Vergütung in der bayerischen M+E Industrie ist für Jugendliche traditionell sehr attraktiv. Das Durchschnittsgehalt über alle Ausbildungsjahre hinweg ist infolge des Tarifabschlusses im vergangenen Jahr noch einmal gestiegen und liegt seit dem 01. Januar 2025 bei durchschnittlich 1.347 Euro. Ab 01. April 2026 steigt die durchschnittliche Vergütung bei einer Ausbildungsdauer von 3,5 Jahren noch einmal auf 1.389 Euro.
Brossardt fasst zusammen: „Langfristig bleibt die Nachwuchsgewinnung für die Unternehmen eine der wichtigsten Zukunftsaufgaben. Wir unterstützen die Betriebe mit unseren Projekten und Initiativen dabei, die Jugendlichen als potenzielle Fachkräfte von morgen frühzeitig zu entdecken. Die Praktikumsbörse „sprungbrett bayern“, die wir vor 20 Jahren ins Leben gerufen haben, hat sich als Erfolgsmodell bewährt. Momentan finden Jugendliche auf der Suche nach einem passenden Praktikum auf der Online-Plattform 22.400 Stellenanzeigen, insgesamt 6.000 Unternehmen sind dort mit Profilen registriert.“