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Andreas Ebersperger
Presse- / Öffentlichkeitsarbeit
+49 (0) 89-551 78-373 +49 (0) 172-855 70 25 E-Mail senden28.05.24 | Pressemitteilung
Fehlende Aufträge bremsen Produktion und Beschäftigung / Brossardt: „Vor allem das Geschäft im Inland bricht ein“
Die Konjunktur in der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie gerät weiter unter Druck. „Die Abwärtsspirale dreht sich immer schneller. Zusammen mit den strukturellen Herausforderungen bedroht dies den Industriestandort Bayern“, erklärt der Hauptgeschäftsführer der bayerischen Metall- und Elektroarbeitgeberverbände bayme vbm, Bertram Brossardt, zum aktuellen M+E Konjunkturreport der Verbände vom Mai 2024.
Die Produktion ging im ersten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorquartal um 2,6 Prozent zurück. Eine Besserung ist nicht in Sicht, da die Auftragseingänge der bayerischen M+E Industrie weiter sinken. So lagen diese im ersten Quartal 2024 um 12 Prozent niedriger als im vierten Quartal 2023. Brossardt: „Besorgniserregend ist dabei vor allem, dass die Auftragseingänge aus dem Inland geradezu einbrechen. Im Vergleich zum Vorquartal verzeichneten die bayerischen M+E Betriebe 14,6 Prozent weniger neue Aufträge aus dem heimischen Markt. Die Auftragseingänge aus dem Ausland verringerten sich weniger stark, gingen aber immer noch um 8,6 Prozent zurück. Die Auftragseingänge liegen auf dem tiefsten Stand seit dem Corona-Einbruch. Der Prozess der De-Industrialisierung bekommt dadurch einen weiteren Schub. Die Ursachen dafür sind eine chaotische Wirtschafts- und Finanzpolitik auf Bundesebene, weiterhin hohe Energiekosten, geopolitische Spannungen sowie die anhaltend schwache Weltkonjunktur“, so Brossardt.
Die schwache Konjunktur wird zunehmend zu einem Risiko für den Arbeitsmarkt. Die Zahl der Beschäftigten in der bayerischen M+E Industrie ist im ersten Quartal 2024 nochmals minimal, um 0,15 Prozent, angestiegen und liegt nun insgesamt auf einem Allzeithoch von 873.000. Doch Brossardt warnt: „Es mehren sich die Anzeichen, dass das seit über zwei Jahren anhaltende Beschäftigungswachstum endet. Zwischen Februar und März ist die Zahl der Beschäftigten erstmals seit drei Jahren nicht mehr gestiegen. Zudem verharrt der Saldo bei den Beschäftigungsplänen der bayerischen M+E Betriebe seit mittlerweile zehn Monaten fast durchgängig im negativen Bereich, zuletzt im April bei –17 Prozentpunkten.“ Ein weiteres kritisches Anzeichen ist die ansteigende Kurzarbeit. Im ersten Quartal 2024 berichteten 14,8 Prozent der Betriebe im ifo-Konjunkturtest Bayern, aktuell Mitarbeiter in Kurzarbeit zu haben. 19,3 Prozent planten, demnächst Beschäftigte in Kurzarbeit zu schicken. Brossardt: „Beide Werte markieren dabei Zehn-Jahres-Höchstwerte – sofern man die Verwerfungen während der Coronapandemie ausklammert. Das ist ein deutliches Warnsignal.“
Den M+E Konjunkturreport 02/2024 finden Sie online unter: www.baymevbm.de/konjunkturreport