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Andreas Ebersperger

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Automobilindustrie in Bayern unter Druck: vbm fordert schnelle Maßnahmen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und zum Erhalt von Arbeitsplätzen / Brossardt: „Abkehr vom strikten Verbrenner-Verbot im Jahr 2035 überfällig“

Anlässlich der heutigen Pressekonferenz der IG Metall Bayern betonte der Hauptgeschäftsführer des vbm – Verband der Bayerischen Metall- und Elektro-Industrie e. V., Bertram Brossardt: „Die Unternehmen in Bayern und insbesondere unsere Schlüsselindustrie, die Automobilhersteller und -zulieferer, stehen unter enormem Druck. Hohe Energie- und Arbeitskosten, eine überbordende Bürokratie, die schwache Nachfrage in vielen Märkten verbunden mit zunehmenden Handelshemmnissen haben einen Abbau an Produktionskapazitäten und Personal in Gang gesetzt. Wir müssen jetzt alles tun, um die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie im Freistaat zu stärken. Nur dann wird sie in der Lage sein, auch künftig technologisch überzeugende Produkte anzubieten, Arbeitsplätze zu erhalten und in Innovationen und Mitarbeitende zu investieren.“

Laut Brossardt hat die bayerische Metall- und Elektroindustrie allein in diesem Jahr bereits rund 24.000 Stellen verloren und die Abbaupläne für die kommenden Jahre – vor allem auch der Automobilbauer und -zulieferer – sind ein ernsthaftes Warnsignal. „Deshalb müssen wir zwingend zusätzliche Belastungen abwenden und die Rahmenbedingungen der Unternehmen insgesamt verbessern. Dazu zählen eine bezahlbare Stromversorgung und ein konsequenter Abbau unnötiger Berichts- und Dokumentationspflichten. Den Abbau der vielen bürokratischen Hürden fordert zu Recht auch die IG Metall“, betonte der vbm Hauptgeschäftsführer.

Entscheidend sind für die Unternehmen in dieser herausfordernden Lage mehr Planungssicherheit und ein größerer Handlungsspielraum. „Wir fordern wie die Automobilhersteller und die IG Metall eine Abkehr vom strikten Verbrenner-Verbot 2035. Die Flottengrenzwerte müssen überarbeitet werden, und die massiven Strafandrohungen für das Verfehlen von Flottenzielen müssen vom Tisch. Die EU muss sich um den Aufbau einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur kümmern und für Hybrid-Fahrzeuge sowie erneuerbare Kraftstoffe faire Lösungen finden. Die Koalitionspartner in Berlin haben sich bereits darauf verständigt, zum Erreichen der Klimaziele auf Technologieoffenheit zu setzen. Wir erwarten, dass die Bundesregierung das auch in Brüssel nachdrücklich vertritt. Gleichzeitig sehen auch wir grundsätzlich die Notwendigkeit, den Hochlauf der E-Mobilität zu forcieren“, so Brossardt.

Mit Blick auf die heute geäußerten Forderungen der IG Metall Bayern plädierte er in der aktuellen Lage für eine maßvolle Tarifpolitik: „Wir stehen zur Tarifbindung, sorgen uns aber um die Zukunftsfähigkeit der Flächentarifverträge. Wir brauchen tragbare Bedingungen. Wir müssen Überregulierungen abbauen und den Handlungsspielraum für Unternehmen durch Öffnungs- und Differenzierungsregelungen deutlich erweitern. Wir setzen hier auf einen konstruktiven Austausch mit der IG Metall.“