Kontakt in Ihrer Geschäftsstelle

Sobald Sie sich eingeloggt haben, finden Sie hier die passende Kontaktperson in Funktion Ihrer Geschäftsstelle vor Ort.

Autor*in des Beitrags

Felix Fend

Presse - / Öffentlichkeitsarbeit

+49 (0) 89-55178-8335 +49 (0) 151-511 090 07 E-Mail senden

20.01.25 | Pressemitteilung

Schlechte Lage ohne Aussicht auf Besserung – 11,8 Prozent der Betriebe mit Verlusten – weiterer Rückgang von Produktion, Investitionen und Beschäftigung im Inland / Bielmeier: „Drei Viertel der Unternehmen sehen schlechtere Standortbedingungen“

Die Lage in der niederbayerischen Metall- und Elektro-Industrie hat sich im zweiten Halbjahr 2024 weiter verschlechtert und eine Aussicht auf Besserung ist nicht in Sicht. „Die De-Industrialisierung nimmt immer weiter an Fahrt auf und die niederbayerische M+E Industrie verharrt wegen der sich ausweitenden Konjunktur- und Strukturkrise in der Rezession. Lösungen sind von der zerbrochenen Ampel-Regierung nicht mehr zu erwarten. Die Neuwahlen im Februar müssen daher die dringend benötigte Wirtschaftswende einläuten und dem Abwärtstrend ein Ende setzen. Eine zuverlässige Standortpolitik ist längst überfällig, wir dürfen nicht zusehen, wie immer mehr Wertschöpfung unseren Standort verlässt“, fasst Florian Bielmeier, Mitglied des bayme vbm Vorstands der Region Niederbayern, die Ergebnisse der aktuellen Umfrage unter ihren Mitgliedsunternehmen zusammen, die heute in Passau vorgestellt wurde.

Laut Umfrage hat sich die aktuelle Geschäftslage im Vergleich zum Sommer noch einmal verschlechtert. Knapp über 35,6 Prozent der Unternehmen bewerten diese als negativ. Der Saldo aus positiven und negativen Antworten liegt im Inlandsgeschäft bei -14,8 Punkten und im Auslandsgeschäft bei -37,0 Punkten. Die Erwartungen für das Inlandsgeschäft im kommenden Jahr liegen mit +3,3 Punkten leicht im positiven Bereich. Die Erwartungen an das Auslandsgeschäft liegen mit einem Saldo von +13,7 ebenfalls im positiven Bereich“, erläutert Bielmeier.

Die Produktionspläne im Inland fallen trotz der leicht aufwärtsgerichteten Erwartungen weiterhin sehr schlecht aus. „Lediglich 21,5 Prozent der befragten Firmen möchte die Produktion im Inland in den kommenden Monaten ausweiten, 78,5 Prozent sind hingegen gezwungen, sie entweder zu pausieren oder zu drosseln“, so Bielmeier.

Die Investitionspläne der niederbayerischen M+E Unternehmen sind per Saldo leicht von -12,3 auf -15,3 Prozent zurückgegangen. Das Niveau sinkt damit noch deutlicher ab und deutet für die kommenden Monate weiter zurückgehende Investitionen an. „Hier sieht man die Gefahr der De-Industrialisierung: Erst wird nicht mehr am Standort investiert und neue Produkte werden anderswo produziert. Darauf folgt unweigerlich der Abbau der Kapazitäten an unserem Standort. Das müssen wir stoppen, bevor es zu spät ist“, fordert Bielmeier. Mit Sorge betrachten die Verbände, dass weiterhin nur 22,0 Prozent der Investitionen auf Erweiterungen entfallen.

Die Beschäftigungspläne der niederbayerischen M+E Unternehmen bleiben auf niedrigem Niveau, knapp jedes vierte Unternehmen befürchtet Stellen abbauen zu müssen. „2024 haben die niederbayerische M+E-Unternehmen knapp 1.200 Stellen auf rund 94.000 abgebaut. Und für das kommende Jahr prognostizieren wir einen weiteren Rückgang um 1.700 Beschäftigte“, berichtet Bielmeier und fügt hinzu: „Die Beschäftigten sind die Leidtragenden einer verfehlten Industrie- und Standortpolitik. Da gibt es nichts schönzureden.“

Mit Blick auf die Neuwahlen im Februar 2025 erwarten die Arbeitgeberverbände bayme vbm eine schnelle, echte und drastische wirtschaftspolitische Wende. Dies ist umso dringender als auch das außenwirtschaftliche Umfeld zunehmend schwieriger wird. „Kosten und Belastungen am Standort Deutschland laufen aus dem Ruder. Wir brauchen daher dringend Entlastungen bei Arbeitskosten, Energiekosten, Unternehmenssteuern und bürokratischen Vorgaben. Alle staatlichen Ausgaben müssen auf den Prüfstand. Insbesondere muss der fortlaufende Anstieg der Sozialausgaben gebremst und die sozialen Sicherungssysteme entschlossen reformiert werden“, so Bielmeier abschließend.