Kontakt in Ihrer Geschäftsstelle
Sobald Sie sich eingeloggt haben, finden Sie hier die passende Kontaktperson in Funktion Ihrer Geschäftsstelle vor Ort.
Log-in
Autor*in des Beitrags
Tobias Rademacher
Presse- / Öffentlichkeitsarbeit
+49 (0) 89-551 78-399 +49 (0) 173-346 38 08 E-Mail senden23.01.25 | Pressemitteilung
Schlechte Lage ohne Aussicht auf Besserung – jedes Fünfte Unternehmen mit Verlusten – weiterer Rückgang von Produktion, Investitionen und Beschäftigung im Inland / Egretzberger: „Rund 70 Prozent der Unternehmen sehen schlechtere Standortbedingungen“
Die Lage in der schwäbischen Metall- und Elektro-Industrie zeigt sich im zweiten Halbjahr 2024 differenziert, eine Aussicht auf Besserung ist aber weiterhin nicht in Sicht. Die inländischen Geschäftserwartungen der Unternehmen liegen nur noch leicht im Minus, die aus dem Ausland rutschen dafür deutlicher ins Minus. „Die De-Industrialisierung kommt nicht zum Stillstand und die schwäbische M+E Industrie verharrt wegen der sich ausweitenden Konjunktur- und Strukturkrise in der Rezession. Lösungen sind von der zerbrochenen Ampel-Regierung nicht mehr zu erwarten. Die Neuwahlen im Februar müssen daher die dringend benötigte Wirtschaftswende einläuten und dem Abwärtstrend ein Ende setzen. Eine zuverlässige Standortpolitik ist längst überfällig, wir dürfen nicht zusehen, wie immer mehr Wertschöpfung unseren Standort verlässt“, fasst Gernot Egretzberger, Vorsitzender des Vorstands der bayme vbm Region Augsburg, die Ergebnisse der aktuellen Umfrage unter ihren Mitgliedsunternehmen zusammen, die heute in Augsburg vorgestellt wurden.
Laut Umfrage hat sich die aktuelle Geschäftslage im Vergleich zum Sommer zwar im Inland verbessert, bleibt aber im negativen Bereich. Im Ausland hat sich die Lage deutlich verschlechtert. Der Saldo aus positiven und negativen Antworten liegt im Inlandsgeschäft bei -1,7 Punkten und im Auslandsgeschäft bei -22,2 Punkten. Die Erwartungen für das Inlandsgeschäft liegen für das kommende Jahr mit -13,2 Punkten wieder im negativen Bereich. Die Erwartungen an das Auslandsgeschäft liegen mit einem Saldo von -19,4 Punkten weiterhin im negativen Bereich“, erläutert Egretzberger.
Die Produktionspläne im Inland sind im Vergleich zum Sommer noch einmal zurückgegangen. „Nur jedes Siebte der befragten Unternehmen möchte die Produktion im Inland in den kommenden Monaten ausweiten, über 40 Prozent sind hingegen gezwungen, sie zu drosseln“, so Egretzberger.
Die Investitionspläne der schwäbischen M+E Unternehmen sind per Saldo von -1,2 auf -33,4 Punkte gefallen. Das Niveau sinkt damit deutlich und deutet für die kommenden Monate weiter zurückgehende Investitionen an. „Hier sieht man die Gefahr der De-Industrialisierung: Erst wird nicht mehr am Standort investiert und neue Produkte werden anderswo produziert. Darauf folgt unweigerlich der Abbau der Kapazitäten an unserem Standort. Das müssen wir stoppen, bevor es zu spät ist“, fordert Egretzberger. Mit Sorge betrachten die Verbände, dass weiterhin nur 14 Prozent der Investitionen auf Erweiterungen entfallen.
Die Beschäftigungspläne der schwäbischen M+E Unternehmen bleiben auf niedrigem Niveau, mehr als jedes zweite Unternehmen befürchtet Stellen abbauen zu müssen. „2024 haben die schwäbischen M+E-Unternehmen knapp 1.800 Stellen auf gut 136.000 abgebaut. Und für das kommende Jahr prognostizieren wir einen weiteren Rückgang um 3.400 Beschäftigte“, berichtet Egretzberger und fügt hinzu: „Die Beschäftigten sind die Leidtragenden einer verfehlten Industrie- und Standortpolitik. Da gibt es nichts schönzureden.“
Mit Blick auf die Neuwahlen im Februar 2025 erwarten die Arbeitgeberverbände bayme vbm eine schnelle, echte und drastische wirtschaftspolitische Wende. Dies ist umso dringender als auch das außenwirtschaftliche Umfeld zunehmend schwieriger wird. „Kosten und Belastungen am Standort Deutschland laufen aus dem Ruder. Wir brauchen daher dringend Entlastungen bei Arbeitskosten, Energiekosten, Unternehmenssteuern und bürokratischen Vorgaben. Alle staatlichen Ausgaben müssen auf den Prüfstand. Insbesondere muss der fortlaufende Anstieg der Sozialausgaben gebremst und die sozialen Sicherungssysteme entschlossen reformiert werden“, so Egretzberger abschließend.