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Tobias Rademacher
Presse- / Öffentlichkeitsarbeit
+49 (0) 89-551 78-399 +49 (0) 173-346 38 08 E-Mail senden24.07.24 | Pressemitteilung
IG Metall verklärt Standortschwäche mit kurzfristigen Gewinninteressen
Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände bayme vbm widerspricht der IG Metall bei ihren Schlussfolgerungen für die Ursachen von Unternehmensaktivitäten im Ausland:
„Ein dauerhafter industriepolitischer Dialog zwischen Staatsregierung, Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden, wie ihn die IG Metall fordert, wird mit haltlosen Anschuldigungen konterkariert: Dass die Unternehmen aktuell mehr im Ausland als im Inland investieren, hat rein gar nichts mit ‚kurzfristigen Gewinninteressen‘ zu tun, zumal sich dafür die häufig langfristig ausgelegten Investitionen auch gar nicht eignen. Diese dauerhaften Entscheidungen gegen unseren Standort sind ein beängstigender Ausdruck sich zunehmend verschlechternder Rahmenbedingungen am Standort. Im Übrigen ist Gewinnorientierung die geforderte Maxime der Unternehmen.
Die Fehler liegen nicht bei denen, die im internationalen Wettbewerb überleben und bestehen müssen. Mit hohen und steigenden Arbeitskosten werden wir die De-Industrialisierung aber nicht stoppen. Da hilft auch kein Förderprogramm der Politik. Dass Bund und Länder ein ‚investitionsfreundliches Umfeld schaffen und mit gezielter finanzieller Unterstützung Zukunftsinvestitionen‘ ermöglichen müssen, steht außer Frage, die Schuldenbremse steht dem aber nicht im Weg. Wir haben kein Einnahmeproblem, sondern vornehmlich ein soziales Ausgabenproblem.
Zur Behauptung, die Unternehmen seien durch ‚mangelhafte Personalplanung und unzureichende Qualifizierungskonzepte‘ nicht gut genug auf die Transformation eingestellt: Geradezu absurd ist die Schlussfolgerung, das könne durch eine staatliche Förderung mit Vorgaben zur Tarifbindung behoben werden. Basis für eine erfolgreiche Transformation ist ein vertrauensvolles Zusammenarbeiten zwischen Unternehmern und Belegschaft, wie es in vielen bayerischen Betrieben – mit und ohne Tarifbindung, mit und ohne Betriebsrat – gut gelingt. Wer meint, dieses durch staatliche Gelder und Vorgaben ersetzen zu können, der missversteht das Prinzip der Sozialpartnerschaft. Auch Standortgarantien und Beschäftigungssicherung kann es nur auf Gegenseitigkeit geben. Das weiß die IG Metall aus unzähligen Ergänzungstarifverträgen nur zu genau.“