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07.03.25 | International | Information
US-Zölle gegen China, Kanada und Mexiko
Am 04. März 2025 trat ein Zusatzzoll von weiteren zehn Prozent auf alle Importe aus China in Kraft. Einen Monat zuvor war bereits ein Zusatzzoll von 10 Prozent verhängt worden. Somit werden chinesische Waren bei der Einfuhr in die USA mit einem Gesamtzusatzzoll von 20 Prozent belegt.
Auch mexikanische und kanadische Importe wurden am 04. März 2025 mit einem Zusatzzoll von 25 Prozent belegt. Für kanadische Energieprodukte galt stattdessen ein Zusatzzoll von zehn Prozent. Am 06. März 2025 gab US-Präsident Donald Trump jedoch bekannt, dass er die Zölle für Waren, die unter das United States-Mexico-Canada Agreement (USMCA) fallen, bis zum 02. April 2025 aussetzen werde. Das USMCA ist ein Freihandelsabkommen zwischen den drei Staaten, das in Trumps erster Amtszeit ausgehandelt wurde. Nach Angaben des Weißen Hauses fallen 38 Prozent der Waren aus Kanada unter das Abkommen, bei Mexiko ist es circa die Hälfte.
China reagiert mit Gegenzöllen, Geschäftsverboten und strengeren Exportkontrollen
Auf den US-Zoll von 20 Prozent antwortete Peking erneut prompt mit Gegenmaßnahmen:
- Für den 10. März kündigte China Zusatzzölle in Höhe von zehn bis 15 Prozent auf verschiedene US-Agrarprodukte an. Zu diesen gehören Sojabohnen, Hühnerfleisch, Rindfleisch, Obst und Baumwolle. Dies sind einige der wichtigsten US-Exportprodukte nach China.
- Das chinesische Handelsministerium setzte zehn US-Unternehmen auf eine Liste unzuverlässiger Unternehmen, hauptsächlich aus dem Verteidigungssektor, womit ihnen Einschränkungen oder vollständige Geschäftsverbote in China drohen.
- In China gelten nun strengere Exportkontrollvorschriften in Bezug auf 15 US-Unternehmen.
Kanadische und mexikanische Gegenmaßnahmen
Bevor die US-Zölle auf einen wesentlichen Teil kanadischer und mexikanischer Waren ausgesetzt wurden, hatte Kanada am 04. März Gegenzölle in Höhe von 25 Prozent auf US-Waren angekündigt. Diese sollten zunächst nur Waren mit einem Gesamtwert von 30 Milliarden Dollar treffen und in einem zweiten Schritt auf insgesamt 155 Milliarden Dollar erhöht werden. Zudem war geplant, nicht näher definierte nichttarifäre Maßnahmen zu ergriffen. Auch Mexiko kündigte zuerst Gegenmaßnahmen an, nannte jedoch keine Details.
Erwarteter volkswirtschaftlicher Schaden für Deutschland
Direkt betroffen sind deutsche Unternehmen mit Standorten in China und – sofern die Zölle nicht dauerhaft und vollständig ausgesetzt werden – in Mexiko und Kanada, deren Ausfuhren in die USA von den Zöllen betroffen sind. Für deutsche Unternehmen in den USA verteuern sich die Einfuhren aus diesen Ländern.
Aber auch Unternehmen in Deutschland sind betroffen, wenn sie nach Mexiko, Kanada oder China exportieren. Wenn die Exporte dieser Länder in die USA wegen der Zölle sinken, wird auch die Nachfrage nach bayerischen Vorleistungen zurückgehen. Das IW schätzt die Kosten für die deutsche Wirtschaft für 2025 und 2026 auf insgesamt rund 25 Milliarden Euro. Die deutsche Wirtschaftsleistung dürfte 2026 um rund 0,4 Prozent niedriger ausfallen als ohne die Zölle. Darüber hinaus könnte eine verstärkte Umleitung chinesischer Exporte nach Europa aufgrund potenziell zurückgehender US-Nachfrage zu einem verstärkten Preisdruck auf deutsche Unternehmen führen.