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Autor*in des Beitrags

Elias Kerperin

Volks- und Außenwirtschaft, Volkswirtschaftliche Grundsatzfragen

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26.04.23 | Statistik | Information

Stärken und Perspektiven der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie

M+E Industrie als Motor der bayerischen Wirtschaft

Die bayerische Metall- und Elektro-Industrie ist einer der bedeutendsten Wirtschaftsfaktoren im Freistaat. Sie steht direkt und indirekt für fast ein Viertel der gesamten Bruttowertschöpfung. In Summe belief sich die direkte Wertschöpfung im Jahr 2021 auf über 100 Milliarden Euro. Das waren 18,4 Prozent der gesamten Wertschöpfung im Freistaat.

Da die M+E Industrie eine vorleistungsintensive Branche ist, sorgt sie zusätzlich in anderen Branchen für indirekte Wertschöpfung. So fragt sie deutlich mehr Waren und Dienstleistungen in anderen Branchen des Landes nach, als diese von ihr beziehen. Dadurch kommen weitere gut sieben Prozent beziehungsweise fast 40 Mrd. Euro an indirekter Wertschöpfung hinzu.

Spitzentechnologie Made in Bavaria

Neben ihrer allgemeinen Stärke ist die bayerische M+E Industrie auch Spitze in den Bereichen Forschung und Entwicklung. Mit einem Akademiker-Anteil von 18,2 Prozent an allen Beschäftigten liegt sie über dem Durchschnitt für das gesamte Verarbeitende Gewerbe Bayerns, das bereits stark auf Hochtechnologie ausgerichtet ist. 2021 arbeiteten 10,2 Prozent aller Beschäftigten des bayerischen Verarbeitenden Gewerbes für Unternehmen aus dem Bereich der Spitzentechnologie. So werden Unternehmen bezeichnet, deren Forschungs- und Entwicklungsausgaben 7 Prozent des Produktionswerts übersteigen. Bundesweit lag dieser Wert bei 8,4 Prozent. Auch der Anteil des Umsatzes der Spitzentechnologie-Firmen am Gesamtumsatz des Verarbeitenden Gewerbes lag in Bayern mit 11,6 Prozent deutlich über dem Wert für Deutschland als Ganzes (8,8 Prozent).

Mehr Wachstum durch Diversifizierung

Die bayerische M+E Industrie ist eine klassische Investitionsgüterindustrie, die weltweit mit ihren Kunden vernetzt ist und weltweit ihre Produkte verkauft. Die Schwerpunkte der wirtschaftlichen Aktivität liegen dabei in Europa, Nordamerika und China. Nun lässt sich beobachten, dass sich die globale Investitionstätigkeit zunehmend verschiebt. Zwar investieren die Volkswirtschaften Nordamerikas und der EU weiterhin kräftig in die Zukunft, der Anteil der Investitionen, die außerhalb dieser Regionen getätigt werden, nimmt jedoch stetig zu. Neben China sind hier insbesondere die Länder Südostasiens wie Indonesien, Malysia, Thailand oder Vietnam zu nennen. Auch Indien baut seine Investitionstätigkeit seit Jahren weiter aus.

Für die bayerische M+E Industrie bieten sich hier große Potenziale, die zu heben nur gelingen kann, wenn Wirtschaft und Politik an einem Strang ziehen. Die Intensivierung der wirtschaftlichen Beziehungen mit den aufstrebenden Ökonomien muss deshalb konsequent durch Freihandelsabkommen unterstützt werden. Ein weiterer bedeutender Vorteil diversifizierterer Absatz- und Beschaffungsmärkte wäre die verringerte Abhängigkeit von einzelnen Märkten.